Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, will die Regeln zum Schutz von Wölfen in Deutschland ändern. Der Grund: Immer mehr Bauern klagen über gerissene Schafe und steigende Kosten für den Herdenschutz. Vor allem in Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen wächst der Druck. Merz schlägt nun vor, die Jagd auf Wölfe wieder zu erlauben – unter bestimmten Bedingungen. Der Vorschlag sorgt für Diskussionen in Politik und Gesellschaft.
Warum die Wolfspopulation in Deutschland wächst
Seit dem Jahr 2000 leben wieder Wölfe in Deutschland. Das ist ein Erfolg des Naturschutzes. Denn in der EU steht der Wolf unter strengem Schutz. In den 1980er Jahren wurde ein generelles Jagdverbot eingeführt. Ziel war es, das Aussterben der Tiere zu verhindern.
Heute zählt man über 1600 Wölfe in Deutschland – Tendenz steigend. Die Tiere breiten sich besonders in ländlichen Regionen aus. Dort leben sie meist im Verborgenen, doch manchmal reißen sie Nutztiere wie Schafe oder Ziegen.
Bauern in Sorge: 5000 Tiere wurden 2023 gerissen
Im Jahr 2023 wurden laut dem Bundesamt für Naturschutz rund 5000 Nutztiere von Wölfen getötet. Die meisten davon waren Schafe. Für viele Landwirte ist das ein großes Problem. Sie müssen ihre Tiere mit speziellen Zäunen oder Hunden schützen – das kostet viel Geld.
Zwar gibt es staatliche Entschädigungen. Doch diese werden nur gezahlt, wenn die Landwirte nachweisen können, dass sie Schutzmaßnahmen getroffen haben. Ohne “wolfsabweisende Zäune” oder Herdenschutzhunde gibt es kein Geld.
Merz fordert: Jagd soll unter Auflagen erlaubt sein
CDU-Chef Friedrich Merz will das ändern. Er fordert, dass in Regionen mit vielen Wolfsangriffen gezielt Wölfe gejagt werden dürfen. Dabei soll der Schutzstatus in der EU überprüft und angepasst werden. Merz sagt: „Wir brauchen eine Balance zwischen Artenschutz und dem Schutz der Landwirtschaft.“
Ob und wie die Jagd erlaubt werden könnte, ist noch unklar. Merz will die Diskussion im Bundestag anstoßen und ein Konzept vorlegen. Unterstützung kommt vor allem von CDU-Politikern aus den betroffenen Bundesländern.
Kritik von Tierschützern und Umweltverbänden
Umweltschützer sehen den Vorschlag kritisch. Die Organisation NABU warnt davor, dass die Jagd auf Wölfe das Gleichgewicht in der Natur stören könnte. Auch der WWF spricht sich gegen eine Lockerung des Schutzes aus. Man müsse lieber den Herdenschutz weiter verbessern und finanziell besser unterstützen.
Der Streit zeigt: Zwischen Naturschutz und Landwirtschaft besteht ein wachsender Konflikt. Und der Wolf steht dabei im Mittelpunkt.
Wie geht es weiter
Der Vorschlag von Merz könnte bald im Bundestag diskutiert werden. Auch auf EU-Ebene wird der Schutzstatus des Wolfs regelmäßig überprüft. Ein offizieller Antrag zur Änderung liegt derzeit nicht vor, doch der Druck wächst – nicht nur in Deutschland.
Die Frage bleibt: Wie viele Wölfe verträgt das Land? Und wie können Tiere, Menschen und Natur besser miteinander leben?