Chaos in der Regionalliga Bayern: Türkgücü München sagt Saisonfinale ab

Die Fußball-Welt von Türkgücü München wird erneut erschüttert, da der Verein das für den 17. Mai geplante Saisonfinale gegen Viktoria Aschaffenburg absagt. Grund dafür ist die ungelöste Stadionfrage, die den Verein bereits mehrfach belastet hat. In einer Erklärung gegenüber Fussball Vorort/FuPa Oberbayern bestätigte der Geschäftsstellenleiter Uli Bergmann, dass der Verein aufgrund fehlender Spielstätte nicht antreten kann.

Stadionproblematik als wiederkehrendes Thema

Bereits im Vorfeld der Saison hat die Stadionfrage den Verein immer wieder beschäftigt. Das für das Regionalligaspiel ursprünglich angedachte Dante-Stadion ist aufgrund eines Spiels der Munich Cowboys nicht verfügbar. Als Alternativort wurde die Bezirkssportanlage an der Heinrich-Wieland-Straße ins Auge gefasst. Doch der Bayerische Fußball-Verband (BFV) erteilte der Anfrage eine Absage.

Nichtantritt hat gravierende Folgen

Der Nichtantritt hat nicht nur Auswirkungen auf die Moral und das sportliche Geschehen, sondern auch auf die Tabellenkonstellation der Regionalliga Bayern. Für Türkgücü München, das bereits als Absteiger feststeht und keine Zulassung für die kommende Saison erhalten hat, wird das Spiel mit 2:0 für Viktoria Aschaffenburg gewertet. Dies gibt Aschaffenburg einen entscheidenden Vorteil im Kampf um den direkten Klassenerhalt, ohne dass sie selbst auf dem Platz stehen müssen.

Warum keine Alternative im Sportpark Heimstetten?

Die bislang genutzte Ausweichstätte, der ATS Sportpark in Heimstetten, wurde ebenfalls abgelehnt, da der Verein die für den Spielbetrieb erforderlichen 11.500 Euro nicht aufbringen konnte. „Wir können das nicht alle 14 Tage bezahlen“, erklärte Bergmann. Die Verantwortlichen von Türkgücü wollten den Wettbewerb nicht verzerren und versuchten, das Spiel dennoch in der Heinrich-Wieland-Straße auszutragen, wo nach Einschätzung von Bergmann keine sicherheitsrelevanten Bedenken bestanden.

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Zulassungsprobleme und harte Kritik am BFV

Doch die Kommission des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) lehnte auch dieses Vorhaben ab. Der Grund: Die Bezirkssportanlage ist für den Spielbetrieb der Regionalliga nicht zugelassen. Neben der fehlenden Genehmigung für die Spielstätte monierte der BFV auch fehlende Sicherheitskonzepte und unvollständige Unterlagen. Bergmann zeigte sich enttäuscht und äußerte scharfe Kritik an der Entscheidung des BFV: „Man will Türkgücü nach unten drängen“, sagte er.

BFV verteidigt klare Linie: Präzedenzfall vermeiden

Josef Janker, der Verbands-Spielleiter des BFV, widersprach den Vorwürfen und erklärte, dass es nicht um Türkgücü gehe, sondern darum, einen Präzedenzfall zu verhindern. „Wer in der Regionalliga spielen will, muss sich an die Regeln halten“, betonte Janker. Die Weigerung, das Spiel in der Heinrich-Wieland-Straße stattfinden zu lassen, sei daher eine notwendige Maßnahme, um der Klarheit und Ordnung des Verbands gerecht zu werden.

Dritter Nichtantritt in dieser Saison

Der Absage des Spiels gegen Aschaffenburg ist bereits der dritte Nichtantritt von Türkgücü in dieser Saison. Zuvor wurden die Heimspiele gegen Wacker Burghausen und den 1. FC Schweinfurt am grünen Tisch verloren. Beobachter und Experten rechnen nun mit einer weiteren drakonischen Strafe für den Verein, möglicherweise in Form einer hohen Geldstrafe. Das Sportgericht des BFV wird in den kommenden Wochen über die Konsequenzen des erneuten Nichtantritts entscheiden.

Die Folgen für Türkgücü und den Wettbewerb

Die sportlichen und finanziellen Auswirkungen für Türkgücü München sind gravierend. Abgesehen von der finanziellen Strafe könnte der Verein noch weitere Sanktionen erwarten. Doch nicht nur der Verein ist betroffen: Auch der Bayerische Fußball-Verband steht aufgrund der mehrfachen Nichtantritte in der Kritik. Der erneute Vorfall wirft einen Schatten auf die Integrität des Wettbewerbs in der Regionalliga Bayern und stellt die Rolle des BFV in den Mittelpunkt der Diskussion.

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