Ende des Ukraine-Kriegs: Gespräche in Istanbul ohne Putin – Trump offen für Teilnahme

Die lang erwarteten Verhandlungen über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs beginnen heute in Istanbul. Doch ein großes Fragezeichen bleibt: Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht persönlich teilnehmen. Die russische Delegation wird von seinem Berater Wladimir Medinski geführt. Auch US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme noch nicht endgültig bestätigt.

Verhandlungen über Waffenruhe in Istanbul starten

Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sollen einen Schritt zur Beendigung des Krieges bringen, der seit mehr als drei Jahren anhält. Die russische Delegation traf bereits am frühen Mittwochabend am Flughafen Atatürk in Istanbul ein. Der genaue Beginn der Verhandlungen steht aber noch nicht fest.

Der Kreml hat offiziell bestätigt, dass Putin selbst nicht nach Istanbul reist. Stattdessen wird Medinski die russische Seite anführen. Er war auch Leiter des letzten direkten Treffens zwischen beiden Ländern im Jahr 2022, das ohne Ergebnis blieb.

Putin verzichtet auf persönliche Teilnahme – Kritik aus Kiew

Kiew reagiert mit Kritik auf das Fernbleiben Putins. Andrij Jermak, Chef der ukrainischen Präsidialkanzlei, wertet Putins Abwesenheit als Signal, dass Russland nicht ernsthaft an Verhandlungen interessiert sei. Er forderte zudem neue Sanktionen gegen Moskau, falls der Kremlchef nicht erscheint.

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„Ohne Putins Teilnahme gibt es keinen echten Willen zu Frieden“, so Jermak. Er unterstrich auch die Bedeutung einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine als Sicherheitsgarantie.

Trump hält Teilnahme offen – Putin lädt ihn ein

US-Präsident Donald Trump ließ offen, ob er kurzfristig an den Gesprächen teilnehmen wird. Bei seiner aktuellen Reise in den Nahen Osten sagte Trump, Putin habe ihn zu dem Treffen in der Türkei eingeladen. Trotz Terminüberschneidungen mit einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten schloss Trump eine Teilnahme nicht aus.

Brasilien ruft Putin zur Teilnahme auf

Auch international wächst der Druck auf Putin. Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva forderte Putin in einem Telefonat zur Teilnahme an den Istanbul-Gesprächen auf. Lula bot zudem seine Unterstützung an, um eine Verständigung zwischen Russland und der Ukraine zu fördern.

Brasilien gehört zu den BRICS-Staaten, einer Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften, die eine wichtige Rolle in der globalen Politik spielen.

Ukraine hofft auf Fortschritte – Kampf im Osten geht weiter

Trotz der geplanten Gespräche setzt die russische Armee ihre Angriffe fort, besonders im Osten der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj will dennoch auf diplomatischem Weg eine Lösung finden und hat sein Kommen nach Istanbul angekündigt.

Selenskyj kritisierte die russische Hinhaltetaktik scharf: „Russland redet viel über Verhandlungen, doch wenn es ernst wird, verstecken sie sich.“ In einem Interview sagte er außerdem, dass es unmöglich sei, in allen Punkten eine Einigung mit Putin zu erzielen.

Hintergrund: Seit über drei Jahren Krieg in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine begann Anfang 2022 mit dem russischen Angriff. Die internationale Gemeinschaft, vor allem die EU und die USA, unterstützen Kiew mit Waffen und Finanzhilfen. Die künftige US-Politik ist jedoch unsicher, seit Donald Trump erneut im Gespräch als möglicher Präsident ist.

Die Gespräche in Istanbul markieren einen wichtigen diplomatischen Versuch, den Ukraine-Krieg zu beenden. Doch ohne die persönliche Anwesenheit Putins sind viele skeptisch, ob es zu Durchbrüchen kommen kann. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Verhandlungen mit großer Aufmerksamkeit.

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