Der Intensivpflegeanbieter Care Concepts Company (CCC) hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Berlin Charlottenburg ernannte Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus von der Berliner Kanzlei Voigt-Salus zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens läuft jedoch weiterhin uneingeschränkt, und die Löhne der Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Trotz der Insolvenz ist die Versorgung der Patienten vorerst gesichert, wie aus einer Mitteilung der Kanzlei vom 28. Februar hervorgeht.
Insolvenz betrifft 505 Mitarbeiter und 138 Bewohner
Die Insolvenz des Unternehmens betrifft nicht nur 505 Mitarbeiter, sondern auch 138 Bewohner, die in den Einrichtungen von CCC betreut werden. Das Unternehmen besteht aus der CCC Care Concepts Company GmbH sowie ihren drei Tochtergesellschaften CCC West, CCC Süd und CCC Mitte. CCC ist auf die ambulante und stationäre Intensivpflege von Erwachsenen und Kindern spezialisiert. Die Pflege wird in verschiedenen Einrichtungen, darunter Pflege- und Therapiezentren, Pflegewohngruppen sowie direkt bei den Patienten zu Hause durchgeführt.
Ein wesentlicher Grund für die finanziellen Probleme von CCC ist laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter, Joachim Voigt-Salus, ein nicht vollständig ausgezahlter Finanzierungsrahmen. Obwohl dem Unternehmen Mittel zugesagt wurden, wurden diese nur teilweise zur Verfügung gestellt, was zu einem Mangel an finanziellen Ressourcen führte. Hinzu kamen hohe Personalkosten, die das Unternehmen zusätzlich belasteten.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und gescheiterte Verhandlungen mit Kostenträgern
Ein weiterer Faktor, der zur Krise von CCC beitrug, sind die veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Intensivpflege. Das Unternehmen hatte bereits mit den Kostenträgern nachverhandelt, um die steigenden Kosten weiter tragen zu können, jedoch ohne ein zufriedenstellendes Ergebnis. In Kombination mit der ohnehin angespannten Lage in der Pflegebranche verschärften diese Umstände die Situation zusätzlich. Vor dem Insolvenzantrag hatte es bereits außergerichtliche Sanierungsversuche gegeben, die jedoch ohne Erfolg blieben.
Sanierungsbemühungen und Zukunftsperspektiven
Jetzt liegt der Fokus auf einer möglichen Sanierung des Unternehmens. Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus und sein Team prüfen derzeit verschiedene Sanierungsoptionen, um den Fortbestand von CCC zu sichern. „Unser vordringliches Ziel ist es, schnellstmöglich eine Lösung zu finden, die die Fortführung der Einrichtungen gewährleistet“, erklärt Voigt-Salus. Eine langfristige Lösung könnte in Neuverhandlungen mit den Kostenträgern, einem Insolvenzplanverfahren oder der Suche nach neuen Investoren bestehen.
Simon Leopold von ABG Consulting-Partner begleitet das vorläufige Insolvenzverfahren aus kaufmännischer Sicht und ist für die Erstellung einer Liquiditätsplanung verantwortlich. „Wir müssen nun die vielversprechendsten finanziellen und operativen Sanierungsmaßnahmen ermitteln und konsequent umsetzen“, betont Leopold.
Kommunikation mit Mitarbeitern und Patienten
Sowohl die Mitarbeiter als auch die Patienten und deren Angehörige wurden bereits umfassend über die Situation und die geplanten Maßnahmen informiert. Voigt-Salus ist zuversichtlich, dass trotz der schwierigen Lage eine Lösung gefunden werden kann, die für alle Beteiligten tragfähig ist. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier gemeinsam eine für die Zukunft tragfähige Lösung im Sinne aller finden werden“, erklärt der Insolvenzverwalter.
Die Situation rund um die Insolvenz von Care Concepts Company ist ein weiteres Beispiel für die tiefgreifenden Herausforderungen, mit denen die Pflegebranche in Deutschland derzeit konfrontiert ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Auswirkungen die Insolvenz auf die Versorgung der Patienten und die Arbeitsplätze in der Pflegebranche haben wird.
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Bildquelle: mangfall24.de