Sieben Wege zu besserem Schlaf – Tipps für eine erholsame Nachtruhe

Ein erholsamer Schlaf ist mehr als nur eine Pause vom Alltag. Zum Welt-Schlaf-Tag bieten wir eine fundierte Anleitung, wie du deine Schlafgewohnheiten verbessern kannst. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und historischen Perspektiven zeigen wir dir, wie du dich zu besserem Schlaf bewegen kannst. Angefangen bei saisonalen Anpassungen bis hin zu klassischen, aber wirksamen Schlaftechniken. Ein erholsamer Schlaf ist entscheidend für das körperliche und geistige Wohlbefinden.

Warum Schlaf wichtig ist

Es ist ein typischer Wochentagmorgen, und du hast gerade das Gefühl, dich langsam zu regen. Licht strömt durchs Fenster, Vögel beginnen ihren Gesang. Doch obwohl der Tag ruft, ist es schwer, das Bett zu verlassen. Schon wieder eine Nacht mit wenig erholsamem Schlaf. Leider ist Schlafmangel ein weltweites Problem. In den USA sind schätzungsweise 50 bis 70 Millionen Menschen betroffen. Auch weltweit nimmt Schlafmangel epidemische Ausmaße an. Doch keine Sorge: Mit ein paar einfachen Änderungen kannst du deine Schlafqualität erheblich verbessern. Hier sind sieben wissenschaftlich fundierte Wege, wie du zu einem besseren und erholsameren Schlaf findest.

1. In zwei Phasen schlafen: Ein historisches Schlafmuster

Die Vorstellung, dass acht Stunden ununterbrochener Schlaf notwendig sind, gehört heute zu den gängigen Mythen. Tatsächlich haben Menschen in der Vergangenheit oft einen “segmentierten Schlaf” praktiziert. In einer Studie aus den 1990er Jahren entdeckte der Historiker Roger Ekirch, dass Menschen früher in zwei Phasen schliefen. Zuerst legten sie sich für einige Stunden hin, wachten dann auf und verbrachten die wache Zeit mit Gesprächen, kleinen Aufgaben oder sogar spontanen Aktivitäten. Anschließend gingen sie wieder schlafen, bis der Morgen anbrach. Dieser Schlafstil könnte auch heute noch bei vielen Menschen helfen, die nachts regelmäßig aufwachen. Der Schlüssel liegt darin, sich weniger zu stressen und das Aufwachen als natürlichen Teil des Schlafzyklus zu akzeptieren.

2. Schlaf an die Jahreszeiten anpassen

Mit der Jahreszeit verändert sich auch unser Schlafbedarf. Besonders im Frühling und Sommer bemerken viele Menschen, dass sie weniger Schlaf benötigen und morgens leichter aufstehen. Wissenschaftliche Studien bestätigen diesen Effekt. Eine deutsche Studie zeigte, dass die REM-Phase (die Phase intensiver Träume) und der Tiefschlaf im Winter länger andauern als im Sommer. Der Körper benötigt in den dunkleren Monaten mehr Schlaf, um sich vollständig zu regenerieren. Dies kann auch erklären, warum viele Menschen im Winter müder sind und mehr Schlaf benötigen.

3. Nickerchen für den Energieschub

In vielen Ländern gehören Mittagsschläfchen zu einer alltäglichen Routine. Doch diese kurze Erholung hat mehr Vorteile als nur eine kleine Pause vom Arbeitsalltag. Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigte, dass regelmäßige Nickerchen das Gehirn verjüngen und die Gehirnalterung um bis zu sechs Jahre verzögern können. Ein größeres Gehirnvolumen ist zudem mit einem geringeren Risiko für Demenz und Alzheimer verbunden. Doch auch kurzfristig bieten Nickerchen Vorteile: Schon ein kurzer Schlaf von 15 Minuten steigert sofort die geistige Leistungsfähigkeit und hält für mehrere Stunden an. Der perfekte Zeitpunkt ist der frühe Nachmittag – so wird der Nachtschlaf nicht gestört.

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4. Vorsicht vor Microsleeps

Microsleeps, oder Sekundenschlaf, können eine gefährliche Form des Schlafes sein. Besonders beim Autofahren oder bei der Arbeit ist diese Art des Schlafes ein ernstes Risiko. Eine Analyse von Dashcam-Aufnahmen aus Japan zeigte, dass etwa 75 % der Lkw-Fahrer vor einem Unfall Anzeichen von Microsleeps zeigten. Diese kurzen Schlafepisoden treten vor allem bei Menschen mit Schlafmangel oder bestimmten Schlafstörungen wie Narcolepsie auf. Eine Studie ergab, dass Personen, die nur sechs Stunden Schlaf pro Nacht bekamen, genauso viele Microsleeps erlebten wie Menschen, die eine ganze Nacht durchwachend verbrachten.

5. Kuscheln für besseren Schlaf

Ob allein oder mit einem Partner – die Qualität des Schlafs wird auch durch die soziale Komponente beeinflusst. Kuscheln oder das Teilen des Bettes mit einem anderen Menschen kann das Schlafklima entscheidend verbessern. Der Körper schüttet dabei das Hormon Oxytocin aus, das für ein Gefühl von Sicherheit sorgt und den Stresspegel senkt. In früheren Jahrhunderten war es üblich, dass mehrere Menschen in einem Bett schliefen. Dies sorgte nicht nur für Wärme, sondern auch für ein Gefühl der Geborgenheit. Während diese Tradition heutzutage nicht mehr weit verbreitet ist, kann auch das Hören eines beruhigenden Podcasts oder Musik beim Einschlafen helfen, sich weniger einsam zu fühlen und besser zu schlafen.

6. Qualität vor Quantität: Besser schlafen, nicht länger

Die Frage, wie viel Schlaf eine Person benötigt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die meisten Experten empfehlen jedoch sieben bis neun Stunden Schlaf. Doch auch die Qualität des Schlafs spielt eine entscheidende Rolle. Studien zeigen, dass unruhiger Schlaf, selbst wenn er über mehrere Stunden andauert, nicht zu einer erholsamen Nachtruhe führt. Wichtiger ist es, zu regelmäßigen Zeiten zu schlafen, um den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu fördern. Dies sorgt für die bestmögliche Regeneration und erhöht die Qualität des Schlafs.

7. Die Vorzüge moderner Betten

Heutzutage genießen viele Menschen den Komfort von bequemen Matratzen und ergonomischen Kissen. Doch nicht immer war das so. Im Mittelalter waren die Schlafbedingungen alles andere als komfortabel. Menschen schliefen in engen, dunklen Betten oder auf Strohsäcken, die von Insekten befallen waren. Heute können wir den Komfort von modernen Betten genießen, was zu einer besseren Schlafqualität beiträgt. Gute Betten, Matratzen und Kissen sind Investitionen, die sich positiv auf die Schlafqualität auswirken.

Den Schlaf verbessern

Egal, ob du es mit neuen Schlafmethoden ausprobieren möchtest oder einfach nur deine Gewohnheiten anpassen willst – es gibt viele Wege zu besserem Schlaf. Probiere es aus und finde heraus, was für dich am besten funktioniert. Wenn du die oben genannten Tipps befolgst, kannst du zu einer besseren Nachtruhe finden und somit deine Lebensqualität steigern. Doch denke daran: Schlaf ist individuell. Es geht nicht nur um die Menge, sondern vor allem um die Qualität.

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