Trump zögert bei neuen Russland-Sanktionen – Ukraine fordert vor Verhandlungen klares Signal aus Moskau

Im Ukraine-Krieg bleibt die Hoffnung auf Frieden bestehen. Doch konkrete Fortschritte lassen weiter auf sich warten. US-Präsident Donald Trump hält sich bei der Frage neuer Sanktionen gegen Russland zurück. Zugleich stellt Kiew klare Bedingungen für neue Friedensgespräche mit dem Kreml. Die Zeit drängt: Schon am Montag könnte es in Istanbul ein neues Treffen geben.

Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus sagte Trump am Mittwoch: „Wir werden herausfinden, ob Putin uns nur hinhalten will – und wenn das so ist, werden wir anders reagieren.“ Auf die Frage, ob er neue Strafmaßnahmen gegen Russland einführen wolle, antwortete er nur ausweichend. Konkrete Zusagen vermied der Präsident. Beobachter werten das als Signal, dass Trump sich Spielraum für künftige Entscheidungen offenhalten will.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt betont, zu Gesprächen bereit zu sein. Doch laut der ukrainischen Regierung fehlt es bislang an klaren Vorschlägen aus Moskau. Verteidigungsminister Rustem Umerow betonte auf Facebook: „Wir sind zu einem vollständigen Waffenstillstand bereit. Aber wir brauchen vorher ein schriftliches Dokument von Russland, das ihre Position darstellt.“

Die Ukraine hatte ihrerseits bereits ein entsprechendes Papier vorgelegt. Dieses enthält Bedingungen für eine mögliche Waffenruhe. Umerow erklärte: „Wir haben unser Dokument übergeben. Jetzt liegt der Ball bei Russland. Vier Tage bleiben, um ihr Memorandum vor dem Treffen in Istanbul am 2. Juni zu übergeben.“ Kiew fordert, dass die Gespräche nicht nur symbolisch stattfinden, sondern echte Fortschritte bringen.

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Die Lage an der Front bleibt angespannt. In vielen Regionen der Ukraine gibt es weiterhin schwere Kämpfe. Der Wunsch nach einem Ende der Gewalt ist groß – sowohl in der Bevölkerung als auch auf internationaler Ebene. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich dazu in einem Interview mit RTL Direkt. Er sagte: „Ich sehe keine Anzeichen dafür, dass Putin wirklich Frieden will. Es fehlt an echtem Willen – und der Druck von außen ist noch nicht stark genug.“

Auch in Deutschland werden klare Worte gefunden. CDU-Politiker Johann Wadephul, seit Kurzem Außenminister, sprach bei einem Besuch in den USA mit dem Sender Fox News. Seine Einschätzung ist eindeutig: „Russland zeigt kein Interesse an einem echten Frieden. Wir werden die Ukraine weiter unterstützen, so lange es nötig ist.“ Die Bundesregierung hatte bereits vor Wochen angekündigt, weitere militärische Hilfe zu leisten.

Derweil sorgt eine Aussage aus Russland für neue Sorgen. Margarita Simonjan, bekannte russische TV-Moderatorin und Unterstützerin Putins, drohte offen mit einem Angriff auf Berlin. In einer Sendung sagte sie: „Wenn Deutschland sich weiter einmischt, bleibt uns keine andere Wahl, als Berlin anzugreifen.“ Die Bundesregierung reagierte empört. Regierungssprecherin Christiane Hoffmann sprach von einer „völlig inakzeptablen Provokation“.

Unterdessen besuchte Präsident Selenskyj erneut Deutschland. In Berlin traf er sich überraschend mit CDU-Chef Friedrich Merz. Dabei soll es um die Rolle Europas im Friedensprozess gegangen sein. Nach dem Treffen wurden keine Details veröffentlicht. Doch laut Kreisen aus dem Kanzleramt wurde über „mögliche diplomatische Initiativen“ gesprochen.

Dass ausgerechnet Merz das Gespräch mit Selenskyj sucht, zeigt, wie wichtig das Thema für die deutsche Politik ist – auch über Parteigrenzen hinweg. Merz hatte sich zuletzt mehrfach für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine ausgesprochen. Die Gespräche mit Selenskyj könnten ein weiterer Schritt in Richtung gemeinsamer europäischer Diplomatie sein.

Der Ukraine-Krieg geht mittlerweile ins dritte Jahr. Tausende Menschen sind gestorben, Millionen auf der Flucht. Ein baldiges Ende scheint weiter entfernt als je zuvor. Dennoch bleibt die Hoffnung auf Diplomatie. Die geplanten Gespräche in Istanbul könnten eine neue Chance sein – wenn beide Seiten bereit sind, Kompromisse einzugehen.

Wie es weitergeht, hängt vor allem vom Verhalten Russlands ab. Gibt der Kreml sein Positionspapier rechtzeitig ab, könnte es endlich konkrete Verhandlungen geben. Falls nicht, droht die Eskalation weiterzugehen. Die Welt blickt gespannt auf Montag – und hofft auf ein Signal des Friedens.

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